Deutschland um 1980
Fotografien aus einem fernen Land
Deutschland um 1980
Die Zeit um 1980 war eine Phase tiefgreifender Umbrüche und zugleich eine Epoche großer Zukunftsängste. Globales Wettrüsten, grassierende Umweltzerstörung und massenhafte Arbeitslosigkeit befeuerten eine allgemeine Untergangsstimmung, sorgten jedoch zugleich auch für einen extremen Kreativitätsschub. Punk und Pop trieben wilde Blüten und beeinflussten die künstlerische Avantgarde. Eine bunte Jugendkultur behauptete sich als Motor feministischer wie homosexueller Emanzipation. Reformparteien und Öko-Bauern standen plötzlich hoch im Kurs. Die Ausstellung „Deutschland um 1980“ nähert sich dieser bewegten Zeit anhand von sieben fotografischen Positionen: Neben Arbeiten von Angela Neuke und Hans-Martin Küsters, deren Nachlässe das LVR-LandesMuseum Bonn beherbergt, sind Fotografien von Mahmoud Dabdoub, Gerd Danigel, Barbara Klemm, Martin Langer und Ingolf Thiel zu sehen. Ihre Arbeiten stammen aus den Archiven der Deutschen Fotothek Dresden und der Stiftung F.C. Gundlach Hamburg. Höchst individuell blicken die sieben Fotografinnen und Fotografen auf die Entwicklungen in Deutschland um 1980: als freie Akteure, als Reportagefotografen im Auftrag von Zeitungen und Magazinen oder als Fotokünstler. Sie zeigen das facettenreiche Bild einer Epoche, die unserer Gegenwart ferngerückt zu sein scheint und dennoch bis heute vielfach nachwirkt. Die Besucherinnen und Besucher können anhand von zeittypischen Objekten, originalen Zeitschriften, Romanen und Sachbüchern die achtziger Jahre hautnah erkunden.