König der Tiere. Wilhelm Kuhnert und das Bild von Afrika
König der Tiere.
Wilhelm Kuhnert und das Bild von Afrika
25.10.2018 – 27.01.2019
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Norbert Miguletz
Wilhelm Kuhnert galt 1925 nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland als der führende Maler der tropischen und nordischen Tierwelt. Auf Reisen nach Nord- und Ostafrika und in seinem Berliner Atelier entstand ein umfangreiches Werk an Gemälden, Zeichnungen, Ölskizzen. Gleichwohl wurde der akademische Maler nach 1945 weitgehend als Illustrator verkannt und die Tiermalerei beinahe als Kitsch empfunden. Wie also kann Kuhnert heute in einem Kunstmuseum ausgestellt werden, nachdem die Tiermalerei unseren Sehgewohnheiten gemäß keine Kunst sein kann?
Die Bildträger in der Ausstellung bestehen aus offenen, organisch geformten Lamellenwänden aus Holz. Diese Lamellenwände lassen den Blick auf die Gemälde und durch die Wände hindurch, auf den dahinterliegenden Ausstellungsraum zu. Die Architektur referiert Kuhnerts Arbeits- und Sichtweise auf seine Modelle: Die freien Tiere in den afrikanischen Savannen und Urwäldern zu beobachten und zu malen. Die Lamellenwände formen offene Räume, die eine gleichzeitige Wahrnehmung der verschiedenen Motive im Raum ermöglichen. Es ist nicht die Atmosphäre einer klassischen Gemäldeausstellung. Es ist die Welt, in der Kuhnert seine Modelle beobachtet.