Raum- und Ausstellungsgestaltung im Sprengel Museum Hannover
Kunst und Künstler*innen in Hannover im Nationalsozialismus
„Kunst und Künstler*innen in Hannover im Nationalsozialismus“
Im Zwischengeschoss des Museums öffnet ein weiterer Bereich, der grundlegend mit einer szenografischen Rauminstallation neugestaltet wurde. Am Beispiel von neun Personen und entlang historischer Ereignisse beleuchtet die multimediale Dokumentation die Situation von Kunst und Künstler*innen im Nationalsozialismus.
Julius Osman, Kurator Sprengel Museum Hannover: „Die schmerzlichen Lücken, die die Diktatur gerissen hat, sind in einem Museum, das moderne Kunst zeigt, besonders spürbar. Mit dem neuen Ausstellungsbereich haben wir uns den zwölf Jahren der Gewaltherrschaft und ihren Auswirkungen auf das Leben ausgewählter Personen und Institutionen gewidmet. Nicht zuletzt wird hier auch die eigene Sammlungsgeschichte transparenter. Die ungewöhnliche Ausstellungsarchitektur von Karsten Weber und dem Team von neospektiv vermittelt zudem auf eindrucksvolle Weise, dass wir beim Blick auf die Geschichte Teil der Erzählung sind.“
Die Lebensereignisse der Zeit des Nationalsozialismus verliefen für die Menschen nicht linear-chronologisch, sondern wie in einem dynamischen, taumelnden Strudel in das Ende, in die Katastrophe hinein. Stellvertretend für diesen Endpunkt stehen in unserer Ausstellung spiegelnde, gläserne Scheiben. Alle Wände sind mit diesen Spiegelscheiben verdeckt, hinter denen die Personen und Ereignisse vor 1945 in Hannover medial dokumentiert sind.
In unserem Ausstellungskonzept entfaltet sich ein scheinbar unendlicher Raum, in dessen Tiefe die Ereignisse und Erzählungen der Vergangenheit in immer wechselnde Zusammenhänge gestellt werden. Dabei bezieht die Inszenierung auch die Besucher*innen, und durch sie die Gegenwart ein, und regt, auch buchstäblich, zur Reflexion an.
Der Reflektionsraum im Sprengel Museum Hannover wurde in Zusammenarbeit mit neospektiv.de - Anne-Cathrine Mosbach, Lara Bechauf-Nguyen und Felix Obermaier - realisiert.